Online sicher bezahlen: So schützt man sich beim Shoppen

Kai, Redaktionsleitung

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Sicher unterwegs beim Onlineshopping
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Onlineshopping ist bequem, schnell und längst Alltag. Zwischen Warenkorb und Bezahlschaltfläche entscheidet sich jedoch, ob ein Einkauf sicher über die Bühne geht oder später Ärger bereitet. Moderne Bezahlwege sind heute besser geschützt als noch vor wenigen Jahren, gleichzeitig werden Betrüger raffinierter. Phishing-Mails imitieren echte Händler, gefälschte Shops locken mit Traumpreisen, Schadsoftware späht Endgeräte aus. Wer digitale Kassen nutzt, bewegt sich damit in einem Spannungsfeld aus Komfort, Datenschutz und Betrugsabwehr. Gut, dass es bewährte Verfahren gibt, die Risiken spürbar senken – von 3-D-Secure über 2-Faktor-Authentifizierung bis zu Alarmmeldungen in Echtzeit. Zusätzlich helfen praktische Routinen: Geräte aktuell halten, nur vertrauenswürdige Shops wählen, Zahlungswege mit Käuferschutz bevorzugen und Transaktionen aufmerksam verfolgen. Entscheidend ist ein Zusammenspiel aus Technik, gesundem Misstrauen und klaren Abläufen, die den Alltag nicht ausbremsen.

Sichere Bezahlverfahren sind kein Hindernis, sondern eine Art Airbag. Im Idealfall greifen Schutzschichten unauffällig im Hintergrund, werden im Ernstfall aber sichtbar: Eine App fordert eine Freigabe, eine Push-Nachricht warnt vor einem ungewöhnlichen Betrag, eine Karte lässt sich in Sekunden sperren. Dabei lohnt sich ein Blick auf alle gängigen Methoden, nicht nur auf Kreditkarten. Digitale Wallets, Lastschrift, Überweisung, Bezahldienste oder Rechnungskauf haben jeweils eigene Stärken und Schwachstellen. Wer die Grundprinzipien verstanden hat, wählt leichter die passende Methode pro Einkauf und erhöht das Sicherheitsniveau spürbar.

Der folgende Überblick erklärt die wichtigsten Schutzmechanismen, zeigt, wie sie ineinandergreifen, und liefert handfeste Hinweise für den Alltag. Es geht um Verfahren wie 3-D-Secure und 2-Faktor-Authentifizierung, um Tokenisierung in Wallets, um Benachrichtigungen, Limits und Rückbuchungsrechte. Außerdem werden typische Tricks von Betrügern erklärt und Wege, wie diese im Keim verpuffen. Ziel ist ein Werkzeugkasten, der ohne Spezialwissen auskommt und dennoch robust schützt.

Grundlagen: Was sicheres Bezahlen im Netz ausmacht

Eine sichere Zahlung ist mehr als ein verschlüsseltes Formular. Drei Bausteine bilden den Kern. Erstens die eindeutige Bestätigung, dass wirklich die berechtigte Person zahlt. Zweitens die technische Trennung sensibler Kartendaten vom Händler, damit abgefangene Informationen nutzlos sind. Drittens eine belastbare Möglichkeit, unberechtigte Buchungen zu stoppen oder rückgängig zu machen. Diese drei Bausteine tauchen in unterschiedlichen Formen auf, ergänzen sich jedoch gegenseitig und betreffen verschiedenste Verfahren von Karte bis Wallet.

Authentifizierung sorgt dafür, dass Missbrauch ausgebremst wird. Der gängige Ansatz besteht darin, mindestens zwei Nachweise zu kombinieren: etwas, das nur der Karteninhaber weiß, etwas, das nur er besitzt, oder ein biometrisches Merkmal wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Je nach Risiko stuft der Zahlungsdienst die Transaktion ein, fragt eine Freigabe ab oder lässt sie ohne Nachfrage durchlaufen. So bleibt der Ablauf meist bequem, ohne das Schutzniveau zu senken.

Trennung und Schutz von Daten senken das Leckrisiko. Werden die echten Kartendetails gar nicht an den Händler gegeben, sondern durch Platzhalter ersetzt, ist ein Datenklau weit weniger folgenschwer. Hier kommen Token, virtuelle Kartennummern und dynamische Sicherheitscodes ins Spiel. Ergänzend helfen Alarmmeldungen und Limits, verdächtige Bewegungen sofort zu erkennen und zu stoppen.

Kartenbasiertes Bezahlen: 3-D-Secure, 2FA, Limits und virtuelle Nummern

3-D-Secure: Freigabe mit Köpfchen

Bei Kredit- und Debitkarten ist 3-D-Secure der Standard für zusätzliche Absicherung. In der neueren Ausprägung wird die Freigabe komfortabler und sicherer gelöst. Der Zahlungsdienst bewertet das Risiko anhand vieler Hinweise wie Händlerprofil, Betrag oder Nutzungsverhalten. Fällt die Einstufung unkritisch aus, genügt manchmal ein stiller Check im Hintergrund. In anderen Fällen wird eine ausdrückliche Freigabe nötig, etwa per Fingerabdruck in der Banking-App oder durch Eingabe einer TAN. Das klingt nach Extraaufwand, dauert in der Praxis aber selten länger als wenige Sekunden und blockt unberechtigte Versuche zuverlässig.

2-Faktor-Authentifizierung: Wissen, Besitz, Biometrie

Die zweite Schutzschicht heißt 2-Faktor-Authentifizierung. Die Kombination aus Gerät und biometrischem Merkmal oder aus Gerät und Wissen macht gestohlene Kartendaten allein weitgehend nutzlos. Besonders stabil ist die Variante mit App-Freigabe und Biometrie auf demselben Smartphone, weil die Freigabe an das Gerät und an den Körper gebunden ist. SMS-Codes gelten als besser als gar kein Zusatz, sind aber anfälliger, etwa durch Austausch der SIM-Karte oder Abgreifen von Nachrichten. Wo immer möglich, ist daher die Freigabe per App vorzuziehen.

Alarmmeldungen und Echtzeitübersicht

Moderne Banking- und Karten-Apps liefern Push-Benachrichtigungen für jede Buchung. Diese kleinen Hinweise entfalten große Wirkung, weil verdächtige Transaktionen sofort auffallen. Wird ein unbekannter Betrag angezeigt, lässt sich die Buchung direkt prüfen, notfalls die Karte sperren und der Dienstleister informieren. Zusätzlich bieten viele Apps eine Übersicht der Händler, bei denen Karten gespeichert sind. Mit wenigen Schritten kann der Zugriff widerrufen werden, wenn ein Anbieter nicht mehr genutzt wird.

Limits, Sperren und Geofencing

Grenzwerte sind ein oft unterschätzter Schutz. Tages- oder Online-Limits begrenzen Schäden, falls doch etwas durchrutscht. Manche Karten erlauben geographische Eingrenzungen oder das Abschalten der CNP-Funktion, also von Zahlungen ohne Kartenpräsenz. Sogar Einmal-Freigaben für einzelne Onlinekäufe sind möglich. Diese Einstellungen wirken wie ein Sicherheitsgurt im Hintergrund: unauffällig im Alltag, sehr hilfreich im Problemfall.

Virtuelle Karten und dynamischer Sicherheitscode

Virtuelle Kartennummern und dynamische Prüfziffern halten reale Kartendaten aus dem Internet fern. Einige Anbieter erzeugen für den Onlinekauf eine zweite Nummer oder stets wechselnde Sicherheitscodes. Selbst wenn ein Händler kompromittiert wird, zirkuliert dann nur ein Platzhalter. Wiederkehrende Zahlungen lassen sich mit dedizierten virtuellen Karten sauber trennen. Ein zusätzlicher Vorteil: Abos können durch das Deaktivieren der zugehörigen virtuellen Karte gezielt beendet werden.

Als Faustregel gilt: erst verschiedene Karten vergleichen, dann entscheiden. Sicherheitsmerkmale, App-Komfort, Kartenlimits, virtuelle Nummern, Gebührenstruktur und Servicequalität unterscheiden sich teils deutlich. Wer diese Merkmale gegeneinander abwägt, findet leichter eine Lösung, die gut schützt und alltagstauglich bleibt.

Digitale Wallets: Token statt Kartennummer

Tokenisierung erklärt

Wallets wie Apple Pay oder Google Pay speichern keine echte Kartennummer im Händlerkonto. Stattdessen wird ein Token hinterlegt, also ein Ersatzwert, der nur in Kombination mit dem jeweiligen Gerät und dem jeweiligen Händler funktioniert. Beim Bezahlen bestätigen Biometrie oder Gerätesperre die Transaktion. Für Onlinekäufe ergibt sich daraus eine starke Schutzwirkung: Selbst wenn der Händler kompromittiert ist, lässt sich mit dem Token außerhalb des erlaubten Rahmens wenig anfangen.

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Geräteschutz als Teil des Zahlungsverfahrens

Weil Wallets eng mit dem Gerät verknüpft sind, hängt die Sicherheit auch von dessen Zustand ab. Eine aktuelle Systemversion, Gerätesperre mit biometrischer Sicherung und das Deaktivieren unsicherer Quellen sind einfache Schritte mit großer Wirkung. Geht ein Gerät verloren, lässt es sich per Fernzugriff sperren, oft inklusive der Zahlungsfunktion. So bleibt der Schaden gering, selbst wenn die Brieftasche digital ist.

Onlineeinsatz und Händler-Token

Viele Shops unterstützen die Bezahlung direkt aus der Wallet heraus. Der Vorteil liegt in der Kombination aus Token, Biometrie und Kaufbestätigung im vertrauten Umfeld. Der Checkout wird schneller, ohne den Schutz zu schwächen. Händler erhalten weniger sensible Daten, was das Risiko von Datendiebstahl weiter reduziert.

Bezahldienste, Lastschrift und Überweisung: worauf es ankommt

Bezahldienste mit Käuferschutz

Dienste, die zwischen Käufer und Händler stehen, können Konflikte abfedern. Häufig gibt es Regeln, nach denen eine Zahlung angefochten werden kann, wenn die Ware ausbleibt oder erheblich abweicht. Wichtig ist, Fallfristen und Nachweispflichten zu kennen, um Ansprüche nicht zu verspielen. Auch diese Dienste setzen zunehmend auf 2-Faktor-Freigaben und Alarmmeldungen, die bei ungewöhnlichen Aktivitäten warnen.

SEPA-Lastschrift im Onlinehandel

Lastschrift wirkt bequem, weil keine Kartendetails eingegeben werden. Allerdings müssen Kontodaten sorgfältig behandelt werden. Der große Vorteil liegt in der Möglichkeit, unberechtigte Lastschriften zurückzugeben. Banken bieten hierfür klare Fristen. Eine Kontobenachrichtigung bei Abbuchungen hilft, Unstimmigkeiten sofort zu sehen, sodass Rückgaben innerhalb der vorgesehenen Zeiträume problemlos gelingen.

Überweisung und Echtzeitüberweisung

Bei Vorkasse trägt der Käufer das Risiko, wenn ein Händler unseriös ist. Echtzeitüberweisungen beschleunigen den Versand, erschweren aber auch die Rückabwicklung. Diese Methode empfiehlt sich vor allem bei vertrauenswürdigen Anbietern. Bei größeren Summen ist eine zusätzliche Verifikation des Händlers sinnvoll, etwa durch Prüfsiegel mit validierbarer Zertifikatsseite und vollständige Anbieterkennzeichnung.

Rechnungskauf und Ratenmodelle

Rechnungskauf gilt als angenehm, weil erst nach Erhalt gezahlt wird. Dennoch sollte die Abwicklung aufmerksam verfolgt werden. Fehllieferungen oder Retouren müssen sauber dokumentiert sein, damit Mahnprozesse nicht ins Rollen kommen. Bei Ratenkäufen lohnt ein Blick auf Kosten, Identitätsprüfungen und App-Freigaben, damit die eigene Bonität nicht durch unübersichtliche Vereinbarungen leidet.

Phishing, Fakeshops und Social Engineering erkennen

Typische Merkmale von Ködern

Phishing-Nachrichten zielen darauf ab, Zugangsdaten oder Karteninformationen zu stehlen. Beliebt sind angebliche Kontosperrungen, Paketbenachrichtigungen oder Bonusaktionen. Häufig verraten sich diese Nachrichten durch unpassende Absender, fehlerhafte Sprache, ungewöhnlichen Tonfall oder Links, die auf seltsame Adressen führen. Der sicherste Weg ist, niemals über einen Link in einer Nachricht zu Bezahldiensten oder Banken zu gehen, sondern die App oder die bekannte Adresse direkt zu öffnen.

Fakeshops enttarnen

Unechte Shops machen oft durch erstaunlich niedrige Preise auf sich aufmerksam. Ein Blick ins Impressum, prüfbare Siegel, ein nachvollziehbarer Widerrufsprozess, echte Bewertungen aus unterschiedlichen Quellen und eine sichere Verbindung sind Mindestanforderungen. Ein zusätzlicher Blick in Handelsregisterausschnitte oder bekannte Fakeshop-Listen kann sich lohnen. Stimmt das Gesamtbild nicht, ist Abstand die beste Entscheidung.

Social Engineering am Telefon

Immer wieder versuchen Betrüger, am Telefon Druck aufzubauen, um Codes zu erfragen oder Fernzugriffe zu erwirken. Seriöse Banken oder Zahlungsdienste fordern keine Freigaben am Telefon und erfragen keine vollständigen Zugangsdaten. Unverlangte Anrufe sollten beendet und über den offiziellen Kontaktkanal des Anbieters gegengeprüft werden. Jede Freigabe gehört ausschließlich in die eigene App oder in die vertraute Weboberfläche.

Shop, Browser und Gerät: kleine Stellschrauben mit großer Wirkung

Aktualität von System und Browser

Aktuelle Software schließt Sicherheitslücken. Automatische Updates für Betriebssystem, Browser und Banking-App sorgen dafür, dass bekannte Schwachstellen schnell verschwinden. Auch Erweiterungen im Browser sollten sparsam eingesetzt und aus seriösen Quellen stammen.

Sichere Verbindung und Zertifikat prüfen

HTTPS ist Pflicht, sagt aber allein noch wenig über Seriosität. Dennoch verhindert es, dass Daten unverschlüsselt übertragen werden. Ein Klick auf das Zertifikat zeigt, für welche Domain es ausgestellt wurde. Bei Widersprüchen zwischen Shopadresse und Zertifikatsinhaber ist Vorsicht geboten.

Passwortmanager und starke Passwörter

Ein Passwortmanager erzeugt und speichert lange, zufällige Kennwörter und füllt sie automatisch ein. Das reduziert das Risiko von Wiederverwendung und Tippfehlern. Ideal ist die Kombination mit 2-Faktor-Authentifizierung, besonders bei Bezahldiensten und Shops mit hinterlegten Kartendaten.

Öffentliches WLAN meiden oder absichern

Offene Netze erschweren die Beurteilung, wer mitliest. Wenn Onlinebanking oder ein Checkout unvermeidbar sind, bietet ein persönliches mobiles Netz oder ein sorgfältig konfiguriertes VPN zusätzlichen Schutz. Am sichersten bleibt eine Verbindung über das eigene Mobilfunknetz.

Rechte kennen: Rückbuchungen, Einzug stoppen, Karte sperren

Chargeback und Käuferschutz

Bei kartengestützten Zahlungen existiert die Möglichkeit einer Rückbuchung, wenn Regeln verletzt wurden, Ware nicht geliefert wurde oder unberechtigte Buchungen vorliegen. Der genaue Ablauf hängt vom Kartenanbieter ab. Wichtig ist, Transaktionen zeitnah zu prüfen und Auffälligkeiten umgehend zu melden, damit Fristen eingehalten werden.

Lastschrift zurückgeben

Bei unautorisierten Lastschriften erlauben Banken eine Rückgabe innerhalb festgelegter Fristen. Eine kurze Nachricht an das Institut genügt oft, um den Betrag wieder auf dem Konto zu sehen. Auch hier sind Alarmmeldungen in Echtzeit hilfreich, weil der Überblick über Abbuchungen erhalten bleibt.

Sperrwege parat haben

Ob Karte, Wallet oder Bezahldienst: Eine schnelle Sperre verhindert Folgeschäden. Die zugehörigen Telefonnummern oder App-Funktionen sollten bekannt sein. Viele Anbieter erlauben auch das temporäre Pausieren einzelner Funktionen, etwa von Onlinezahlungen, bis Klarheit herrscht.

Besondere Situationen: Abonnements, Familien, Reisen und Gebrauchtkauf

Abos im Griff behalten

Digitale Abos sind bequem, geraten aber leicht aus dem Blick. Separate virtuelle Karten für verschiedene Dienstekategorien schaffen Übersicht. Endet eine Nutzung, wird die zugehörige virtuelle Karte deaktiviert. Manche Dienste bieten transparente Kündigungsprozesse in der App, Erinnerungen an Testphasen und Hinweise auf bevorstehende Abbuchungen.

Familienkonten und gemeinsame Karten

Gemeinsame Zahlungswege brauchen klare Regeln. Unterkonten mit individuellen Limits, Benachrichtigungen an mehrere Geräte und Ausgabendetails helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Für Jugendliche sind Prepaid-Modelle mit App-Freigabe und klaren Grenzen oft passend, weil Ausgaben kontrollierbar bleiben, ohne die Selbstständigkeit zu mindern.

Reisen und Währungsumrechnung

Im Auslandskauf online taucht oft die Frage nach der Abrechnung in Heimatwährung oder Landeswährung auf. Die Landeswährung ist meist transparenter, weil versteckte Aufschläge bei der Umrechnung durch Händler vermieden werden. Karten mit fairer Auslandsgebühr und 3-D-Secure-Freigabe halten das Sicherheitsniveau hoch. Bei neuen Händlern empfiehlt sich besonders die Zahlung über Wallet oder Bezahldienst mit Käuferschutz.

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Gebrauchtkauf auf Plattformen

Beim Kauf von Privat zu Privat sind treuhänderische Systeme hilfreich, die den Betrag erst freigeben, wenn die Ware bestätigt ist. Reine Überweisungen an unbekannte Gegenparteien bergen ein erhöhtes Risiko. Plattforminterne Zahlungen mit Identitätsprüfung senken dieses Risiko, sofern die Kommunikation auf der Plattform bleibt und keine externen Links genutzt werden.

Alarmmeldungen sinnvoll nutzen: von der Warnung zur Handlung

Was eine gute Benachrichtigung auszeichnet

Hilfreiche Meldungen kommen in Echtzeit, zeigen Händlername, Betrag und Währung, unterscheiden Reservierung und endgültige Buchung und bieten einen direkten Pfad zur Nachforschung. Praktisch ist eine Aktionstaste in der Nachricht, die zur Prüfung der Buchung führt, sowie eine schnelle Sperr- oder Pausierfunktion. So wird aus einer reinen Info eine konkrete Handlungsaufforderung – ohne Hotline-Suche und zeitraubende Umwege.

Fehlalarme vermeiden, Relevanz erhöhen

Zu viele Meldungen stumpfen ab. Sinnvoll ist daher eine feine Abstimmung: alle Onlinezahlungen, alle Auslandsbeträge oder Summen über einem gewählten Schwellenwert pushen, Kleinstbeträge bündeln oder nur in der App anzeigen. Manche Anbieter erlauben zusätzlich, einzelne Händler gezielt zu überwachen oder zu ignorieren. So bleibt der Blick für das Wesentliche scharf.

Datensparsamkeit und Identitätsschutz beim Checkout

So wenig Daten wie möglich

Je weniger Informationen ein Händler speichert, desto geringer das Risiko. Gast-Checkout ohne Konto, Versand an Packstationen, keine unnötigen Zusatzangaben und das Abschalten nicht benötigter Newsletter reduzieren die Angriffsfläche. Bei der Speicherung von Karteninformationen lohnt Zurückhaltung, wenn der Shop selten genutzt wird.

Einmalpasswörter und Codes mit Ablauf

Freigaben, die nur kurz gelten, schließen ein Fenster für Missbrauch. TANs, die nach wenigen Minuten verfallen, und Bestellungen, die innerhalb einer App bestätigt werden, verringern das Risiko von abgefangenen Codes. Bei Bezahldiensten sollten Backup-Codes sicher offline verwahrt und regelmäßig erneuert werden.

Risikobewertung: wann welcher Zahlungsweg sinnvoll ist

Kleinbeträge, Standardkäufe, Händler des Vertrauens

Bei bekannten Anbietern mit gutem Ruf funktioniert nahezu jeder moderne Weg gut, solange 2-Faktor-Freigaben aktiv sind. Wallets punkten durch Tokenisierung, Karten durch Rückbuchungsmöglichkeiten, Bezahldienste durch interne Konfliktlösungen. Entscheidend ist, dass Transaktionen sichtbar bleiben und unberechtigte Bewegungen schnell auffallen.

Unbekannte Shops, hohe Beträge, lange Lieferzeiten

Werden Angebot, Händlerhistorie und Impressum gründlich geprüft, sinkt das Risiko deutlich. Für hohe Summen bieten Karten mit 3-D-Secure und starkem Chargeback-Prozess oder Bezahldienste mit belastbarem Käuferschutz einen zusätzlichen Schutzschirm. Vorkasse per Überweisung ist hier nur bei etablierter Vertrauensbasis ratsam.

Fehlerkultur: Wenn doch etwas passiert

Ruhe bewahren und dokumentieren

Kommt es trotz Vorsicht zu einer unberechtigten Buchung, hilft eine klare Reihenfolge: Transaktion in der App markieren, Karte oder Zahlungskanal pausieren oder sperren, Händler und Zahlungsdienst kontaktieren und den Verlauf mit Screenshots sichern. Je früher der Vorgang gemeldet wird, desto wahrscheinlich ist eine schnelle Lösung.

Passwörter und Geräte prüfen

Im Anschluss lohnt eine gründliche Kontrolle: Passwörter ändern, besonders bei E-Mail und Bezahldiensten; Zwei-Faktor-Methoden auf aktuelle Geräte beschränken; nicht mehr genutzte Geräte aus den Konten entfernen; Sicherheitssoftware aktualisieren und einen vollständigen Scan durchführen. So wird verhindert, dass sich Vorfälle wiederholen.

Ausblick: Komfort und Sicherheit wachsen zusammen

Risikobasierte Freigaben und reibungslose Abläufe

Die Richtung ist klar: Schutz wird intelligenter, während der Checkout flüssig bleibt. Systeme werten Risikoindikatoren aus und entscheiden, ob eine stille Prüfung genügt oder eine aktive Freigabe nötig ist. Für die meisten Einkäufe bedeutet das weniger Reibung bei gleichbleibend hohem Schutzniveau. Wenn doch ein zusätzlicher Schritt erscheint, ist das ein gutes Zeichen: Die Systeme sind aufmerksam.

Mehr Transparenz für Endnutzer

Banking-Apps zeigen zunehmend, welcher Händler über welche Berechtigungen verfügt, welche Abos laufen und welche Limits gelten. Diese Transparenz macht es einfacher, die Kontrolle zu behalten. Zusammen mit klaren Sperr- und Entsperrfunktionen wird die Sicherheitsverwaltung Teil des normalen Zahlungsalltags – ohne komplizierte Menüs.

Fazit: Sicherheit als Routine, nicht als Hindernis

Sicheres Onlinebezahlen entsteht durch eine Kombination aus soliden Verfahren und aufmerksamen Gewohnheiten. 3-D-Secure, 2-Faktor-Authentifizierung, Alarmmeldungen, Limits und virtuelle Kartennummern bilden ein stabiles Fundament. Wallets ersetzen echte Kartendaten durch Tokens, Bezahldienste bieten strukturierte Konfliktlösungen, Lastschrift und Überweisung ergänzen das Repertoire unter klaren Spielregeln. Wer Updates konsequent einspielt, Phishing-Köder erkennt, Händler sorgfältig auswählt und Transaktionen in Echtzeit beobachtet, macht es Angreifern schwer und erhöht die eigene Gelassenheit beim Einkaufen.

Wichtiger als eine einzige Patentlösung ist ein pragmatischer Werkzeugkasten. Für den Stammshop kann die bequeme Wallet perfekt passen, für den teuren Kauf bei einem neuen Anbieter punktet die Karte mit starkem Rückbuchungsprozess, für digitale Abos helfen virtuelle Nummern und fein abgestimmte Benachrichtigungen. Werden diese Bausteine ruhig und routiniert genutzt, bleibt der Checkout schnell, der Überblick klar und der Schutz robust. Online einkaufen darf sich leicht anfühlen – und mit den richtigen Vorkehrungen bleibt es das auch.