Übertragung – Wie kann ich mich infizieren? – Affenpocken Symptome – einfach erklärt

Kai, Redaktionsleitung

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Hand eines Arztes hält eine Blutprobe zum Testen von Affenpocken.
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Was sind Affenpocken?

Bisher waren die Affenpocken nur in Afrika bekannt. Nun tauchen sie auch in Deutschland, Österreich, in den USA, Großbritannien und anderen europäischen Ländern vereinzelt auf.

Die Affenpocken sind eine Viruserkrankung, die von Tieren, vor allem Nagetieren oder Affen, direkt auf den Menschen übertragen wird. Von Mensch zu Mensch ist das nur bei sehr engem Kontakt möglich.

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Alle zur Zeit erkrankten Menschen waren nicht in Afrika, also muss eine Übertragung durch den Import von Nagetiere, zum Beispiel aus Nigeria, Ghana oder Kongo stattgefunden haben.

Wie kann man sich mit Affenpocken infizieren?

Die Infektion findet durch den Kontakt mit den infizierten Tieren statt. Zum Beispiel bei Kontakt mit den Hautpusteln, Ausscheidungen, Blut oder Gewebe von infizierten Tieren. Auch beim Umgang mit dem Fleisch, von den erkrankten Nagetieren, kann man sich infizieren.

Von Mensch zu Mensch ist das nur möglich, wenn man wie bei Windpocken mit den gefüllten Bläschen (Flüssigkeit) in Kontakt kommt, oder aber auch mit den großen Tröpfchen aus der Atemluft. Als Erstes muss die Isolation des Patienten erfolgen, auch zu Hause.

  • Jeder muss bei der Pflege und Betreuung der Erkrankten Vorsicht walten lassen und sich schützen. Mundschutz und Handschuhe sollten auf jeden Fall getragen werden.
  • Bei der Körperpflege kann man zusätzlich einen möglichst wasserabweisenden Kittel tragen. Andere Hygienemaßnahmen, wie Hände oder Flächendesinfektion sollten auch durchgeführt werden. Kleidung und Bettwäsche sollten auch täglich gewechselt werden.

Was sind die Symptome der Affenpocken?

Bei einer Ansteckung treten die ersten Symptome nach sieben bis einundzwanzig Tagen auf.

Es beginnt mit Fieber, eine natürliche Reaktion des Körpers auf eine Infektion. Dann können Kopf- und Gliederschmerzen, sowie Muskelschmerzen und Abgeschlagenheit folgen und die Lymphknoten schwellen an.

Einige Tage nach Auftreten des Fiebers beginnt die Haut sich zu verändern. Zuerst sind da nur Flecken oder gerötete Stellen, dann werden daraus Knötchen. Anschließend bilden sich Bläschen, die sich am Ende mit Eiter füllen. Im Heilungsvorgang trocknen die Bläschen aus und die Kruste fällt ab, zurückbleiben kreisrunde Narben. Diese Hautveränderungen beginnen häufig im Gesicht, können aber auch an Händen und Füßen oder an anderen Körperstellen auftreten.

Auch die Mundschleimhaut kann betroffen sein, in seltenen Fällen auch der Intimbereich. In einigen Fällen sind auch die Augen betroffen, da kann die Bindehaut oder die Augenhornhaut angegriffen sein. Das ist besonders gefährlich, denn wenn die Hornhaut des Auges angegriffen ist, kann das bis zur Erblindung führen.

  • Prozentual gesehen treten bei 95 Prozent der Fälle die Pusteln zuerst im Gesicht auf.
  • Bei circa 75 Prozent der Fälle breiten sich die Pusteln auf den ganzen Körper, sowie die Hand- und Fußflächen aus. Die Mundschleimhaut ist bei bis zu 70 Prozent der Fälle betroffen. Der Intimbereich bei 30 Prozent der Fälle. Das Auge ist auch bei 30 Prozent der Fälle mit betroffen.

Der Verlauf ist, im Gegensatz zu den 1980 ausgerotteten Menschenpocken, deutlich milder. Wenn die Pusteln abgeheilt sind, erholen sich die erkrankten Menschen relativ schnell. Bei einem guten Immunsystem sind alle Symptome innerhalb weniger Wochen abgeklungen.

Die Verläufe der Erkrankung können bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, älteren Menschen, Kindern und Schwangeren auch schwerwiegender sein. Auch bei Menschen, die aufgrund von Transplantationen oder nach Chemotherapie das Immunsystem heruntergefahren haben, sind besonders gefährdet.

  • Bei Schwangeren kann die Infektion auf das Baby übertragen werden und so eventuell zu Schwangerschaftskomplikationen oder einer Fehlgeburt führen.
  • Wenn zeitgleich zu der Visruserkrankung auch noch eine bakterielle Infektion auftritt, kann das zu lebensbedrohlichen Erkrankungen führen. Dazu zählen zum Beispiel eine Lungenentzündung oder eine Hirnhautentzündung. Diese müssten dann zusätzlich stationär mit Antibiotika behandelt werden.

Wie werden die Affenpocken behandelt?

Da es sich um eine Virusinfektion handelt, können nur die Symptome gelindert werden. Das heißt das Fieber wird gesenkt, ob durch Wadenwickel oder Medikamente entscheidet der Patient selbst.

Die meisten Fiebermittel, wie zum Beispiel Paracetamol oder Novalgin, wirken auch schmerzlindernd. Dadurch wird mit dem Senken des Fiebers auch eine Schmerzlinderung erzielt. Die Hautveränderungen und Pusteln sollten nicht berührt werden, um eine weitere Ausbreitung auf dem Körper zu verhindern.

Wenn diese Stellen stark jucken, gibt es juckreizstillende Tinkturen, die man vorsichtig auftragen kann. Da Fieber dem Körper sehr zusetzt und schwächt, sollten man viel ruhen und schlafen. Auch auf eine leichte Kost und viel Flüssigkeit sollte geachtet werden, um den Körper nicht noch zusätzlich zu belasten.

Wie werden Affenpocken nachgewiesen?

Die Diagnostik erfolgt größtenteils erst nach Auftreten der Pusteln durch das Analysieren der Flüssigkeit in den Pusteln, mit einem PCR-Test.

Daher sollte bei den ersten Symptomen, wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, sowie der Lymphknotenschwellung ein Arzt aufgesucht werden. Dieser muss dann die genaue Ursache und die Kontaktmöglichkeiten zu infizierten Tieren, Menschen oder einem Aufenthalt in Afrika erfragen. Nur so kann eine Verbreitung verhindert werden. Auch sollten artverwandte Erkrankungen wie Windpocken und Herpes Zoster ausgeschlossen werden.

Es gibt zwei verschieden Typen von Affenpocken. Es gibt einen Virustyp, der aus Westafrika kommt, hier kann es zu schweren Krankheitsverläufen kommen, die Sterblichkeit liegt bei einem Prozent.

Der zweite Virustyp kommt aus dem Kongo, hier liegt die Sterblichkeitsrate bereits bei zehn Prozent.

Bisher konnte aber bei allen neu aufgetreten Fällen der Affenpocken, glücklicherweise nur der westafrikanische Virustyp nachgewiesen werden.