Gemeinsame Projekte von WWF, Österreichische Bundesforste und viadonau

Laura

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Die Klima- und Biodiversitätskrise befeuern sich nicht nur gegenseitig, sondern bedrohen auch die menschlichen Lebensgrundlagen. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich, die Österreichischen Bundesforste und die Wasserstraßengesellschaft viadonau zeigen jetzt Auswege durch den Einsatz natürlicher Schutzmaßnahmen für Mensch, Klima und Natur, bekannt als „Nature-based Solutions“. Dazu gehören Flussrenaturierungen und naturnah bewirtschaftete Wälder. Eine zentrale Rolle wird hier auch das EU-Renaturierungsgesetz spielen, das kürzlich vom Europa-Parlament verabschiedet wurde. Vertreter:innen des WWF, der Österreichischen Bundesforste und viadonau betonen, dass Umwelt, Wirtschaft und gesellschaftlicher Nutzen gemeinsam gedacht werden können. Natürliche Schutzmaßnahmen sind im Kampf gegen die Klima- und Biodiversitätskrise nicht nur nachhaltiger, sondern meist auch deutlich kostengünstiger als konventionelle Methoden. Eine WWF-Fallstudie an der unteren Donau und im Donaudelta zeigt, dass konventionelle Hochwasserschutzmaßnahmen jährlich doppelt so hohe Kosten verursachen wie natürliche Schutzmaßnahmen.

Hanna Simons, stellvertretende Geschäftsführerin des WWF Österreich, betont, dass eine intakte Natur die beste Verbündete gegen die Klima- und Biodiversitätskrise ist. Sie fordert, dass Klima- und Umweltschutz nicht nur auf politischer, sondern auch auf betrieblicher Ebene stärker berücksichtigt werden. Es gibt bereits Praxisbeispiele, die zeigen, dass erfolgreiche Wirtschaft in der Klimakrise nur mit mehr Naturschutz möglich ist.

Andreas Gruber, Vorstand der Bundesforste, ist überzeugt, dass gemeinsames ökologisches Handeln ökonomisch sinnvoll ist. Ziel sei es, Wälder nachhaltig zu nutzen und gleichzeitig zu schützen. Neben forstlichen Bewirtschaftungsplänen für einen klimafitten Wald der Zukunft entwickeln die Bundesforste eigene Öko-Pläne für alle Forstreviere, um die Artenvielfalt zu erhöhen.

Hans-Peter Hasenbichler, Geschäftsführer von viadonau, betont, dass nachhaltige Verbesserungen in komplexen Ökosystemen nur gelingen können, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten. Viadonau setzt daher auf partnerschaftliche Umsetzung von Renaturierungen und Innovationen im Bereich des Flussraummanagements.

Die Erderhitzung schreitet voran, der vergangene Winter war der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Hitzerekorde, Dürren und Überschwemmungen prägten auch das Jahr 2023. Naturzerstörung und Artensterben sind weitere Herausforderungen. Weltweit ist jede vierte Tier- und Pflanzenart vom Aussterben bedroht. Auch in Österreich ist der Trend negativ: Der Flächenfraß beträgt immer noch 12 Hektar oder 18 Fußballfelder pro Tag. Natürliche Schutzmaßnahmen helfen dem Klima, der Natur, den Unternehmen und der Gesellschaft im Ganzen. Sie müssen zu einer Standardantwort für Probleme werden, die unsere Existenz bedrohen. Der WWF, die Österreichischen Bundesforste und viadonau sind sich einig: Die Klimakrise kann nur mit der Natur bewältigt werden, nicht gegen sie.

Hintergrund: Definition von „Nature-based Solutions“ laut der Weltnaturschutzunion IUCN: Nature-based Solutions sind Maßnahmen zum Schutz, zur Erhaltung, zur Wiederherstellung, zur nachhaltigen Nutzung und zur Bewirtschaftung natürlicher oder veränderter Land-, Süßwasser-, Küsten- und Meeresökosysteme. Sie behandeln wirksam und dynamisch soziale, wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen und kommen gleichzeitig dem menschlichen Wohlergehen, den Ökosystemleistungen und der Widerstandsfähigkeit sowie der biologischen Vielfalt zugute.

Basierend auf einer Pressemitteilung von WWF Österreich vom 26.03.2024