Die Wim-Hof-Methode – Vorteile – Für Senioren geeignet?

Kai, Redaktionsleitung

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Ein junger Mann mit Mütze beim Eisbaden.
© Дмитрий Ногаев / stock.adobe.com

Die anerkannte Methode des Extremsportlers Wim Hof aus den Niederlanden besteht aus einer besonderen Atemtechnik, die helfen soll, den Organismus und zugleich die eigene Resistenz zu stärken. Durch ein bewusstes Atmen soll die Person die Hitze genauso gut ertragen können wie auch die Kälte.

Die Wirkung der Wim-Hof-Methode

Die Wim-Hof-Methode vereinigt mehrere wissenschaftlich erwiesene gesundheitsfördernde Aktivitäten. Dies sind vor allem das bewusste Atmen, die positive Wirkung der Kälte sowie die schonenden Bewegungen wie Gymnastik und Yoga an der frischen Luft.

Ist die Wim Hof Methode für Senioren geeignet? – Dies ist vom persönlichen Gesundheitszustand abhängig – ein ärztliches Gespräch vor dem Beginn der Atemübungen und dem Eisbaden ist zu empfehlen!

  • Wim Hof ist der Ansicht, er kann mit der Methode einen bewussten Einfluss auf das vegetative Nervensystem nehmen, über welches an sich unbewusste Prozesse wie Herzschlag und Atmung gesteuert werden.
  • Eine Untersuchung an der Klinik in Den Haag kam zum Entschluss, dass eine Klasse an Probanden, welche die Wim-Hof-Methode praktizieren, widerstandsfähiger auf Viren reagierte als die nichttrainierte Gruppe.

Dabei haben die Kältebehandlungen eine immunaktivierende Wirkung und optimieren dabei den Allgemeinzustand bei Allergien, Infekten, Hauterkrankungen, Migräne, Schlafstörungen und Gelenksbeschwerden und. Zudem wird angenommen, dass diese Methode bei den „silent inflammations“, den stillen Entzündungen, im Organismus hilft, weil diese den Aufbau der heilenden Stoffe unterstützt.

  • Diese Tummo-Meditation zielt außerdem darauf ab, die Körpertemperatur mithilfe verschiedener Atemtechniken zu erhöhen, um damit schlechte Gefühle und Gedanken zu verbrennen.

Wim Hof hat überlieferte Atemtechniken mit sanftem Kältetraining und Bewegung verbunden. Das Ziel der Methode ist es einfach, dass der Mensch sich gesünder, leistungsfähiger und wohler fühlt. Dies resultiert aus den vielen mentalen und körperlichen Vorteilen, von denen er profitieren kann, wenn er die Wim-Hof-Methode regelmäßig durchführt.

Hof ist Kult und die Methode zurzeit sehr angesagt. Dabei geht es um Atemübungen, um den Kontakt mit der Kälteeinwirkung um regelmäßiges Beharren an der persönlichen Entwicklung zu nutzen. Die generell bekannten Verheißungen sind dabei sehr groß. Von der Fitness über die Gesundheit bis zur Stressresistenz und der Lebensfreude soll durch die Wim-Hof-Methodik so gut wie alles ansteigen. So kommen vor allem die Sportler an dem Kälte- und Atemtraining nicht mehr vorbei.

  • Es gibt jedoch zu der Methode auch viele Warnhinweise durch zahlreiche Videos und Bilder und, die man eher als wie Showeinlagen oder Stunts aussehen – und nicht als Handlungsvorlage zu verstehen sind. Vor allem die Schwimm- oder Taucheinlagen oder Bäder in eiskalten Gewässern sind damit gemeint.

Dabei sind schon einige Menschen bei diesen Versuchen qualvoll ums Leben gekommen. Solche Eisbäder erfordern sehr viel Erfahrung und Übung durch ein langsames Herantasten. So finden in den Kursen der Wim-Hof-Methode die Eisbäder nur in einer Badewanne statt. Alles Weitere ist fahrlässig und unsachgemäß.

Richtig ausgeführt, soll das Wim-Hof-Training, zu welchen auch kleinere Yoga- und Meditationsübungen gehören, für Jedermann ausführbar gangbar sein.

Die Wim-Hof-Übungen

Die warme Jahreszeit ist optimal, um mit den Übungen nach Wim Hof zu starten, damit die Übungen mit der Kälte optimal ausgeführt werden können. Wem die Methode zu abrupt ist – jeden Tag fünf Sekunden kalt duschen kann ebenso eine Wirkung zeigen. Wer es sich traut das Duschen jeden Tag um wenige Sekunden verlängern, kann dies tun. Wo immer ein kalter Fluss oder See in der Nähe ist sollten die Schuhe und die Socken ausgezogen und hindurchgewandert werden. So können die Anwender in einem Selbstversuch lernen, die Kälte zu mögen.

  • Die Frage bei der Wim-Hof-Methode ist, wie gelernt wird, die Kälte zu mögen. Der Klassiker ist hierbei ein Gang in die Sauna mit einem anschließenden Kältebad in einem Eisbecken, in der Dusche oder im Schnee.
  • An anstrengenden Tagen nach der Arbeit im Sommer macht das kalte Wasser sehr schnell wieder frisch. Dazu wird dieses über Unterarme und Hände und fließen lassen oder es wird sich in das Gesicht geworfen.

Es gibt ebenfalls die Theorie, dass es etwa 60 Tage dauert, bis diese Übung zur Gewohnheit wird. Daher hilft es, die Kälteerfahrungen zu Beginn wie feste Termine zu planen.

Atemübung nach Wim Hof

Die Methode nach Wim Hof beginnt stets mit der Atemübung.

Wichtig ist ein bequemer Platz zum Liegen oder zum Sitzen. Dann wird entspannt tief eingeatmet, sodass sich der Bauch wölben kann. Dann wird ruhig ausgeatmet und die Luft strömt wie von selbst wieder aus dem Körper. Danach folgen etwa 30 bis 40 Atemwiederholungen, sodass die Person den eigenen Rhythmus finden kann.

Nach dem letzten Atemzug wird vollständig ausgeatmet, die Aufmerksamkeit wird nach innen gerichtet und es wird mit leeren Lungen entspannt gelegen oder gesessen, solange es sich angenehm anfühlt. Nach dem ersten tiefen Atemzug wird wieder die Luft kurz angehalten, im Anschluss wird ohne Anstrengung mit der nächsten Runde begonnen. Dies erfolgt in 3 Durchgängen.

  • Die Übungen beginnen mit tiefem und entspanntem Einatmen in die Brust und in den Bauch, so, dass sich der Oberkörper wie eine Welle ab und auf wölbt. Dabei geschieht das Ausatmen ausschließlich durch loslassen und die Luft kann ohne Druck herausströmen.
  • Eine Atemrunde nach Hof besteht aus 30 bis 40 Atemzüge mit einer anschließendem „Retention“, das heißt nach dem letzten Ausatmen wird eine Zeit lang die Luft angehalten.

Zu Anfang lässt der Anwender das Ganze eher langsam angehen, danach werden dann die Dauer und der „Pace“ der „Retentions“ erhöht. Dabei dauert die längste Retention etwa 2,5 Minuten. Es gibt allerdings keinen Zwang oder Druck dabei. Zugleich ist es für den Erfolg nicht wichtig, ob der Anwender fünf oder lediglich eine Minute schafft.

Mit den Übungen werden chemisch-physische Vorgänge wie der Luftaustausch in Blut und Lunge oder die Veränderungen des Säure-Basen-Millieus im Organismus trainiert.
Wer sich für den ausdrücklichen Einsatz der Atmung nach Hof interessiert, wird vor allem im Basislager fündig.

Generell ist es so, dass die umfassenden Prozesse subjektiv vor allem als Rauschzustände und als leichte Euphorie erfahren werden. Der Anwender ist für einen kurzen Moment „high on your own Supply“, wie der Schaffer der Methode sagt.

  • Zudem kommt dieser in einen meditativen Zustand, weil der Eifer nahezu nur auf die inneren Vorgänge im Körper gerichtet ist, während die kognitive Aktivität des Hirns „herunterfährt“. So beruhigt und aktiviert das „Abschalten“ und ist sehr wohltuend!

Jene kontrollierte Atmung dient vor allem der „Kontaktaufnahme“ mit dem persönlichen Nervensystem sowie als Schlüssel zur Gewohnheit an die Kältereize.

Während der Übung sollten die Reaktionen des Organismus und die persönlichen Gedanken nur beobachtet, aber nicht beurteilt werden. Einige Menschen erleben ein wohlwollendes Prickeln im Körper, andere wiederum sehen hinter den geschlossenen Augenlidern bunte Farben und wieder andere genießen das schöne Gefühl, weder nach vorn noch nach hinten zu denken.

Nach den Atemübungen geht es unter die Dusche. Dabei darf zu Anfang warm geduscht werden, ehe für 30 Sekunden kalt weitergeht, doch bereits am dritten Tag der Übungen wird zuerst für eine Minute kalt aufgedreht. Dies kann an Wintertagen, wenn kaltes Wasser kalt ist, zu einer echten Herausforderung werden. Darum aber geht es – sich selbst herauszufordern und sich auf das Erlebnis einzulassen und einzustellen. Als Belohnung winkt danach der Eindruck, wie Neugeboren zu sein.

Die Zauberformel bei den Übungen heißt „vascular Fitness“. Dabei absolviert der Übende eine Art Krafttraining für die Gefäße. Sowohl die Atemübungen als auch Kälte sind dosierte Reize, welche für eine tiefe Entspannung und starke Kontraktion der vielen kleinen Blutgefäßmuskeln sorgen. Diese können hierdurch effizienter und schneller auf künftige Reize reagieren. Vorher ermüdende Änderungen des Körpers passieren immer schneller und leichter.

Dann folgt Yoga bzw. Gymnastik. Dabei sind die Übungen nicht so wichtig, der Anwender hat nach der meditativen Einheit vor allem den Drang, sich zu bewegen. Dieser kann sich hierbei zugleich auf die Weisheit des Organismus verlassen und sich einfach nur bewegen lassen.

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