Akuter Bandscheibenvorfall – was tun? – Ursachen

Kai, Redaktionsleitung

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Ärztin erklärt einem Patienten die Wirbelsäule anhand eines Modells.
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Von einem Bandscheibenvorfall hat wohl jeder schonmal gehört, aber was ist das eigentlich und woran erkenne ich einen? Es gibt oft Bandscheibenvorfälle, aber viele Menschen, die auch selber einen hatten, wissen gar nicht genau, was das ist.

Typisch für einen Bandscheibenvorfall sind plötzlich auftretende Rückenschmerzen. Beim Husten oder Niesen verschlimmert sich der Schmerz oftmals. Auch bei Belastung kommt der Schmerz zum Vorschein. Kribbeln oder Taubheit sind auch typische Symptome.

Es kommt aber auch vor, dass man gar keine Schmerzen oder Symptome hat und der Bandscheibenvorfall als ein Zufallsbefund rauskommt. Natürlich sind Rückenschmerzen auch nicht direkt ein Bandscheibenvorfall. Trotzdem macht dieses Thema sehr viele Menschen Angst und es ist wichtig, sie aufzuklären.

Was ist eine Bandscheibe?

  • Eine Bandscheibe besteht aus dem Kern und einer Hülle aus Knorpelfasern. Liegen tun diese zwischen der Wirbelsäule und den Wirbeln. Diese ermöglichen erst die Bewegung unserer Wirbelsäule. Zusätzlich wirken sie polsternd.

Was ist eigentlich ein Bandscheibenvorfall?

In der Wirbelsäule sitzen 26 Wirbelknochen und 23 Bandscheiben. Sie haben die wichtige Funktion, Erschütterungen abzufangen. Bei einer anhaltenden Falschbelastung oder Überlastung oder auch im Alter nimmt die Elastizität ab und es kommt zu Rissen im äußeren Faserring. Daraufhin ist es möglich, dass ein Teil des Gallertkerns Schlussendes in den Wirbelkanal gelangt. Dieser drückt dann auf die Nerven. Ein Bandscheibenvorfall kann überall auftreten, meistens jedoch betrifft es die Lendenwirbelsäule. Männer leiden häufiger an Bandscheibenvorfällen, als Frauen.

  • Meistens im Alter von 46 bis 55 Jahren. 800.000 Mal jährlich werden Bandscheibenvorfälle diagnostiziert. Viele werden aber nicht mal bemerkt. Bei den meisten Menschen heilt ein Bandscheibenvorfall nach 6 Wochen von alleine ab.

Natürlich gibt es sämtliche Methoden und Behandlungen, die zur Erholung der Bandscheibe beitragen. Helfen kann eine Wärmetherapie, spezielle Bewegungstherapie, Massagen, Bindegewebemassagen und Elektrotherapie. Bei fehlender oder nachlassender Beweglichkeit muss dringend eine medikamentöse Therapie angefangen werden. Es gibt aber gewisse Dinge, die man wenn man einen Bandscheibenvorfall hat, nicht tun sollte. Eigentlich ist Sport fasst immer empfehlenswert, aber in diesem Fall sollte man darauf achten, seine Bandscheibe nicht zusätzlich zu belasten. Also Bewegungen wie bücken, heben und schieben am besten vermeiden.

Wie kann ich einem Bandscheibenvorfall vorbeugen?

In der heutigen Zeit leiden immer mehr Menschen an Rückenproblemen. Auch die Anzahl, der jungen Menschen, die schon sehr früh Rückenprobleme haben nehmen zu. Durch das ständige schauen auf den PC oder das Handy wird die Rückenhaltung der Menschen immer schlechter. Auch die immer weniger werdende Arbeit und die damit weniger werdende Bewegung verschlechtert die Körperhaltung. Das ganze Sitzen schädigt die Wirbelsäule auch noch zusätzlich.

  • Wie bei so vielen Dingen hilft Bewegung und Sport. Gezielte Übungen für die Rückenmuskulatur ist auf jeden Fall sinnvoll.
  • Hier sind ein paar Beispiele von Sportarten , die gut für die Wirbelsäule sind: Schwimmen, Laufen, Nordic Walking, Aqua Jogging, Aerobic oder auch Skilanglaufen. Eine Sportart, die nicht so gut für die Wirbelsäule ist, ist zum Beispiel Golf. Die Wirbelsäule wird bei dieser Sportart durch die Schieflage verdreht.

Auch ein normales Körpergewicht beugt einem Schlaganfall vor. Übergewichtige Menschen sind häufiger von einem Schlaganfall betroffen, als normal Gewichtige. Auch eine Mangelernährung kann zu einem Bandscheibenvorfall beitragen. Allgemein sollte man seinen Rücken schonen und auf seine Haltung achten. Eine gute Bauchmuskulatur trägt zu einer gesunden Wirbelsäule mit bei.

Ältere Menschen sollten zudem auf genügend Calciumzufuhr achten. Dies ist sehr wichtig für die Knochen . Vor allem ältere Menschen haben oft zerbrechliche Knochen. Zudem können sie sich oft nicht mehr so bewegen, wie sie es gerne möchten. Das steigert das Risiko einen Bandscheibenvorfall zu bekommen auch nochmal. Wer über die Ernährung den Bandscheiben etwas Gutes tun möchte , sollte auf ausreichend Nährstoffe wie Vitamin D und Kalzium achten.

Was tun bei einem Bandscheibenvorfall?

  • Oftmals wird ein Bandscheibenvorfall gar nicht bemerkt. Wenn man aber ständig Schmerzen hat und der Verdacht da ist, sollte man einen Arzt aufsuchen.
  • Beim Arzt wird man meistens erstmal befragt und dann eine körperliche und neurologische Untersuchung durchgeführt. Eine Operation ist nur in selten Fällen notwendig.

Wenn die Nerven so stark beeinträchtigt werden, dass die Blase oder der Darm stark betroffen sind und nicht mehr richtig funktionieren können. Oder auch, wenn bestimmte Muskeln geschwächt sind. Ansonsten können Lähmungen oder Inkontinenz eintreffen. So eine OP wird heutzutage mikrochirurgisch durchgeführt. So ein Eingriff ist nur kurz und dauert in der Regel ca. 60 Minuten. Aber auch bei einer eher kleineren Operation können Komplikationen auftreten. Es können Blutungen, Infektionen, Verletzungen an Nerven und Atem- oder Kreislaufstörungen auftreten.

Nach so einer OP muss man in der Regel ca. drei bis fünf Tage im Krankenhaus bleiben. Wann man dann wieder zur Arbeit gehen kann ist unterschiedlich . Meistens dauert es ca 4 bis 6 Wochen. Die Bettruhe sollte allerdings nicht zu lang sein. Besser ist es, schnell wieder in seinen normalen Alltag zu kommen. Auf Sport muss nicht komplett verzichtet werde, man sollte nur darauf achten, den Rücken nicht zu stark zu belasten.

Welche Bandscheibenschäden gibt es?

  • Es gibt mehrere Arten von Bandscheibenschaden. Bei einer Bandscheibenvorwölbung (Protrusion) wölbt sich die Bandscheibe zwischen den Wirbelkörpern hervor, die Bandscheibenhülle bleibt aber unversehrt.
  • Bei einem Bandscheibenvorfall wölbt sich der innere Kern nach außen und die Hülle ist gerissen.
  • Bei einem Sequestrierter Bandscheibenvorfall tritt das Gewebe durch die gerissene Hülle in den Wirbelkanal aus.

Zusammengefasst kann man sagen, dass ein Bandscheibenvorfall nicht direkt behandelt werden muss, oder man sich direkt den Kopf über das Thema zerbrechen muss. Oftmals haben Menschen einen Bandscheibenvorfall und merken es nicht mal. Auch wenn dann mal Schmerzen auftreten sollten, heißt es nicht gleich, dass man in ein Krankenhaus muss und man sich eine OP unterziehen muss.

Bei größeren Schmerzen sollte man einen Arzt aufsuchen und sich untersuchen lassen. Wenn dann klar ist, dass man einen Bandscheibenvorfall hat, gibt es mehrere Behandlungsoptionen und Übungen, die man machen kann. Meistens heilt der Bandscheibenvorfall innerhalb von ein paar Wochen selber.

Falls doch eine OP notwendig ist, ist es meistens nur eine kleine und man muss in der Regel nicht länger als 3 bis 5 Tage im Krankenhaus bleiben. Es gibt unterschiedliche Varianten von Bandschäden. Um einen Bandscheibenvorfall vorzubeugen, sollte man auf die Ernährung, ausreichen Bewegung , Sport und eine gesunde Haltung achten.

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