Sport bei Erkältung – Worauf achten? – Pause oder Training? – Verkühlung

Kai, Redaktionsleitung

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Eine junge Frau liegt mit einer Erkältung auf dem Sofa.
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Wenn die Menschen erkältet sind, haben die Viren die Schleimhäute der Atemwege sehr stark befallen. Das Immunsystem kämpft in diesem Fall gegen die Eindringlinge, was den Körper generell sehr schwächt. Daher fühlen sich die Betroffenen während der Erkältung meist müde und schlapp. Sport fordert den Körper zusätzlich und beim Trainieren werden die Energiereserven gebraucht, Muskeln und Herz arbeiten verstärkt und der Puls steigt.

Wenn nun Sport und die Erkältung zusammenkommen, bedeutet dies entsprechend eine mehrfache Belastung und damit viel Stress für den Körper. In aller Regel ist deshalb die Kombination von Erkältung und Sport nur bedingt empfehlenswert.

Generell gelten jedoch unterschiedliche Empfehlungen, etwa ob eine Person eine starke oder lediglich eine leichte Erkältung hat. Zugleich ist Sport nicht gleich Sport. Starke Belastungen wie einen Langlauf oder einen anderen Wettkampf sollten diese sich bei der Erkältung nicht zumuten. Genauso ist das Trainieren am Limit bei einer Erkältung nicht gesund.

Sport trotz Erkältung & Verkühlung

Typische Symptome der Erkältung sind Halskratzen, Husten und Schnupfen. Die überwiegend harmlosen Symptome verschwinden nach ein bis zwei Wochen von selbst wieder.

Obwohl Erkältungen zugleich grippale Infekte genannt werden, haben diese nichts mit einer Grippe zu tun, denn diese beginnt im Vergleich zur Erkältung nicht nach und nach, sondern meistens mit hohem Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen sowie Schüttelfrost eher plötzlich. Der allgemeine Zustand ist daher schon so beeinträchtigt, sodass sportliche Aktivitäten nicht möglich werden.

  • Bei der Erkältung ist der Allgemeinzustand meistens ein wenig besser – dennoch kann Sport auch bei einer leichten Erkältung sehr schaden, sodass der Betroffene besser mit dem Training aussetzen sollte.

Sport während des Infekts kann mit Risiken verbunden sein. Die Erkältungssymptome zeigen, dass das Immunsystem im Moment dabei ist, die Krankheitserreger zu bekämpfen.

So kann der Sport kann dem Körper noch zusätzlich sehr viel Energie entziehen – und auf diese Weise schwere Folgeerkrankungen hervorrufen. So können unmittelbaren Folgen auftreten. Dies sind die Verschlimmerung der Symptome sowie ein verschleppter Heilungsprozess. Zugleich können eine Lungenentzündung und eine akute Bronchitis sich so auf der Grundlage einer leichten Erkältung entwickeln. Manche Viren können zudem Herzbeutel- und Herzmuskelentzündungen auslösen.
Ein durch starken Sport geschwächtes Immunsystem kann hierauf schlechter reagieren. So können in der Folge Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder in sehr seltenen Fällen ein plötzlicher Herztod sein.

Dabei zeigte eine Studie von plötzlichen Todesfällen unmittelbar nach oder während dem sportlichen Training, dass die Betroffenen in fünf bis sechs Prozent der Fälle vor einiger Zeit eine Infektion der Atemwege durchgemacht hatten. Wenn es sich dabei um eher seltene Fälle handelt, ist das Risiko der Herzmuskelentzündung besonders ernst zu nehmen und spricht ebenfalls dafür, selbst während einer leichten Erkältung vorsichtiger zu sein, um das geschwächte Immunsystem nicht durch die sportlichen Tätigkeiten zu schwächen.

Nach Erkältungskrankheiten, welche mit Fieber einhergingen, müssen die Betroffenen eine längere Pause einlegen. Wenn diese nur leicht erkältet waren, dürfen sie spätestens wieder trainieren, wenn alle Krankheitszeichen wieder abgeklungen sind. Nach fiebrigen Infekten beispielsweise sollten die Personen wenigstens eine Woche pausieren – im Zweifels sollte die Ärztin oder der Arzt befragt werden. Zudem sollten die Betroffenen nicht sofort wieder mit voller Kraft loslegen. Nach der Grippe fühlen sich die meisten Menschen länger schlapp, was ganz natürlich ist. So sollten die Menschen auf den Körper hören und sich langsam steigern, bis diese nach wenigen Tagen wieder auf dem gewohnten Level trainieren können.

Was muss beim Sport bei Erkältungen beachtet werden?

  • Ist der Patient fieberfrei, werden Outdoor-Sportarten wie Nordic Walking oder Walking empfohlen. Eine sehr starke Kraftbelastung ist jedoch tabu, denn sie dämpft das Immunsystem zusätzlich. Zudem sollte der Betroffene auf warme Kleidung achten.
  • Die Jahreszeit ist ebenfalls von Bedeutung. Eine körperliche Belastung bei starken Temperaturen sollte vermieden werden – egal ob sehr warm oder sehr kalt. Die Reaktionen des Organismus auf diese Extrembedingungen stehen wiederum der Arbeit des Immunsystems im Wege.

Dies kommt immer auf die Intensität des Sportes an. Wenn dabei die körperliche Belastung nicht zu hoch ist, wird den Abwehrkräften etwas Gutes getan. Der Sport erhöht die Quantität der Wächter des Immunsystems und zugleich die Qualität der Arbeit. Dies erfolgt allerdings nur bis zu einem bestimmten Grad. Wenn dagegen die Belastung zu hoch ist, dann ist das Schwitzen eher kontraproduktiv. Generell ist Schwitzen bei Fieber nicht falsch – aber nur warm angezogen oder im Bett. Wichtig ist zudem der Flüssigkeitsausgleich bei Sport während der Erkältung.

Wann muss ich bei einer Erkältung eine Sport Pause machen?

Obwohl der Sport mit leichter Erkältung generell erlaubt ist, sollten die Betroffenen bei bestimmten Anzeichen zu dem eigenen Wohl hierauf verzichten – zum Beispiel bei starken Halsschmerzen. Diese können ein typisches Erkältungssymptom sein, aber zugleich ein Vorbote einer schlimmen Mandelentzündung. Diese wird meistens von Bakterien hervorgerufen. Bei einem durch die Erkältung abgeschwächten Immunsystem können die Bakterien und Viren schneller in den Organismus eindringen als bei gesunden Personen ohne Erkältung.

  • Sie können sich in diesem Fall recht einfach ausbreiten und auf andere Organe wie Leber, Herz oder Nieren übergreifen.
  • Der Befall des Herzmuskels mit einer folgenden Myokarditis (Herzmuskelentzündung) ist sehr gefährlich. Dabei drohen bleibende Schäden am Herzmuskel und unter Umständen auch Lebensgefahr! So können die Auslöser der Myokarditis können jedoch nicht nur Bakterien sein, sondern zugleich die Erkältungsviren selbst angreifen, wenn der Betroffene den grippalen Infekt nicht korrekt auskuriert.

Aufgrund der Gefahr der Herzmuskelentzündung ist Sport bei einer Erkältung auch nur dann gestattet, solange die Betroffenen kein Fieber haben. Der Anstieg der Temperatur kann durch die Erkältung verursacht werden und zugleich das Anzeichen einer separaten bakteriellen Infektion sein, welche von Halsschmerzen begleitet wird. In diesem Fall besteht das Risiko, dass sich die Bakterien im Organismus ausbreiten und auf das Herz und auf andere Organe übergehen.

  • Wenn die Betroffenen Symptome wie Halsschmerzen oder Fieber mit Medikamenten unterdrücken, dürfen diese keinen Sport bei einer Erkältung treiben.

Generell lindern die Medikamente zwar die Beschwerden, der Körper ist jedoch sehr stark geschwächt und wird mit den Belastungen wie Training und den Krankheitserregern nicht gut fertig.

Bei einer leichten Erkältung bzw. Verkühlung ohne eine Minderung des Allgemeinzustands sollte der Betroffene, solange die Symptome vorhanden sind, den Sport unterbrechen. Einige Tage nach Auflösung der Symptome kann das Training dann erneut aufgenommen werden. Hierbei sollten die Personen es nach der überstandenen Erkältung zuerst weniger stark angehen lassen. So sollte das Trainingspensum niedrig angesetzt und danach schrittweise erhöht werden, bis die volle Leistungsfähigkeit wiedererlangt wird.

Bei Atemwegsinfekten mit starken Beschwerden, wie Muskelschmerzen, erheblicher Müdigkeit oder geschwollenen Lymphknoten, sollte der Sport erst einige Wochen nach dem Abklingen der Symptome schrittweise wiederaufgenommen werden. Sehr vorsichtig sollten Personen mit chronischen Krankheiten oder Immundefiziten sein. Dies sollte auch mit dem Arzt besprochen werden.

Vorsicht ist allerdings nicht nur während und direkt nach der Erkältung geboten, sondern bereits im Vorfeld. Ein intensiver Sport während der Inkubationszeit der Atemwegsinfektion kann sich zugleich ungünstig auf den Verlauf der Krankheit auswirken. Wenn die Personen das Gefühl haben, krank zu sein, sollten diese den Trainingsplan besser für ein paar Tage herunterfahren.

Über die Fragestellung, ob das Joggen bei Erkältung sinnvoll ist, gehen die Ansichten der Experten auseinander. Übereinstimmung herrscht jedoch bezüglich der Empfehlung, dass die Patienten hier in erster Linie auf den Körper hören sollten. So ist das Joggen bei Erkältung möglich, wenn diese nur einen leichten Husten oder einen Schnupfen haben. Sie sollten jedoch darauf achten, es mit dem Sport nicht zu übertreiben, und aufhören, wenn sie sich müde oder schlapp fühlen.
Sobald die Personen sich krank fühlen, Halsschmerzen oder Fieber haben, dann sollten diese auf das Joggen bei Erkältung gänzlich verzichten.