Neuer Ansatz für Schmerzmittel entwickelt

Laura

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Das Forschungsteam unter Leitung der MedUni Wien hat im Rahmen einer internationalen Studie einen opioid-ähnlichen Wirkstoff entwickelt, der im Tiermodell Schmerzen effektiv lindert, aber weniger unerwünschte Begleiterscheinungen verursacht. Der Fokus lag auf der Suche nach Alternativen zu Opioiden, die häufig in Schmerzmedikamenten eingesetzt werden und zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen können. Das Team nutzte ein computergestütztes Designverfahren namens De novo-Design, um chemische Verbindungen zu entwerfen, die an den κ-Opioid-Rezeptor binden, einen anderen Rezeptor für die Schmerzregulierung.

Die Methode wurde auf die Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren angewandt, wichtige Wirkstoffziele in der Pharmakologie. Durch die Kombination von De Novo-Design, pharmakologischen und strukturellen Analysen identifizierten die Forscher:innen ein vielversprechendes Molekül: DNCP-β-NalA(1). Im Tiermodell zeigte dieser neu entwickelte Wirkstoff eine starke schmerzlindernde Wirkung, ohne unerwünschte Begleitsymptome auszulösen. Die gezielte Aktivierung des κ-Opioid-Rezeptors verspricht bessere Verträglichkeit und reduzierte Nebenwirkungen.

Studienleiter Christian Gruber betont die revolutionäre Wirkstoffsuche und -entwicklung durch das De novo-Design-Verfahren. Dies könnte nicht nur die Schmerzmittelentwicklung, sondern auch die Therapie anderer Erkrankungen verbessern. Die entdeckten Wirkstoffkandidaten sollen in weiteren Studien auf ihr Potenzial für die medikamentöse Schmerztherapie untersucht werden. Gruber gibt zwar zu bedenken, dass bis zur Anwendung in der klinischen Praxis noch einige Jahre vergehen könnten, jedoch sei die Entdeckung Hoffnung für Patient:innen mit chronischen Schmerzen.

Basierend auf einer Pressemitteilung von Medizinische Universität Wien vom 6.12.2023

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