Welche Fragen zu meiner Gesundheit sollte ich mit meinem Arzt besprechen?

Kai, Redaktionsleitung

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Teilansicht eines Arztes und eines Patienten beim Gespräch.
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In dem Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt geht es viele Menschen so, dass diese vergessen die Fragen zu stellen, welche für sie bedeutend sind. Manche Patienten trauen sich nicht, die sehr knappe Zeit des Arztes in Anspruch zu nehmen oder diesen bei seinen Erklärungen zu unterbrechen. Viele Patienten bekommen während des Termins zugleich das Gefühl, dass die Fragen nicht bedeutsam genug sind – oder es ist diesen peinlich, zu fragen, wenn sie die Aussagen vom Arzt nicht verstanden haben. Eine gute Möglichkeit, solche Schwierigkeiten zu vermeiden, ist eine geeignete Vorbereitung.

Aus welchen Gründen auch die Patienten die Ärztin oder den Arzt aufsuchen, das gemeinschaftliche Gespräch dient dazu, diese umfassend zu informieren und gemeinsam die richtige Entscheidung zu treffen. Oftmals bleiben vor allem nach einer Diagnose Fragen offen. Verschiedene Fragen können die Patienten dabei selbst stellen, damit diese alle Antworten erhalten, die sie benötigen.

Die Frage nach Behandlungsmöglichkeiten

Oft gibt es für eine Erkrankung verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Dabei sollten die Patienten nach Alternativen fragen und gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin weitere Optionen besprechen. In diesem gemeinsamen Gespräch können diese herausfinden, welche der Möglichkeiten für am besten geeignet sind und den Wünschen und Bedürfnissen am meisten entspricht.

Welche Themen sollte ich beachten? – Therapie Details erfragen

  • Wichtig sind dabei ebenfalls Informationen zu Vor- und Nachteilen, zu Schaden und Nutzen, die mit einer solchen Behandlung verbunden sind.
  • Denn je mehr die Patienten darüber wissen, umso besser können die Betroffene anhand der persönlichen Bedürfnisse und Umstände abwägen, was wichtig ist.
  • Dies erleichtert am Ende die Entscheidung.

Außer dem Wissen um Risiken und Chancen einer Behandlung ist es ebenfalls wichtig zu erfahren, wie oft diese auftreten und wie wahrscheinlich diese sind. Dazu sollten sich die Patienten von der Ärztin oder dem Arzt aufklären lassen. Im Gespräch sollte abgewogen werden, wie die Patienten persönlich hierzu stehen und welchen Einfluss der Gesundheitszustand und die täglichen Umstände haben können.

Die Vorbereitung auf das Arztgespräch

Zur Vorbereitung auf das Gespräch sollten sich die Patienten die Fragen aufschreiben, damit sie diese während des Gesprächs bei der Hand haben und keine bedeutenden Themen vergessen. Als Anregung für eine solche Sammlung können auch Checklisten sehr gut dienen.

Informationen zu Medikamenten vorbereiten

  • Zugleich sollten die Patienten alle Medikamente, die diese derzeit einnehmen, zu dem Termin mitnehmen – auch solche Produkte, die die rezeptfrei in der Apotheke gekauft haben oder die von einer anderen Ärztin oder Arzt verschrieben worden sind.

Die Patienten sollten vor allem die Beschwerden notieren, wann diese konkret angefangen haben und was ihnen dabei Linderung gebracht hat.
Zugleich sollten die Patienten auch Medikamentenallergien und allergische Erkrankungen notieren und die Ärztin oder den Arzt darüber informieren.
Zu dem Termin sollten die Krankenversicherungskarte, Patientenpass und der Impfausweis bereitgelegt werden.

Tipp: Vertrauensperson mitnehmen zum Arztgespräch

  • Gegebenenfalls sollten die Patienten eine Vertrauensperson zu dem Arztgespräch mitnehmen und gemeinsam den Fragenzettel abarbeiten.

Die Patienten sollten im Gespräch gut zuhören und sich die Antworten aufschreiben. Wenn diese etwas nicht gut verstehen, sollten sie beim Arzt nachfragen.
Sie sollten danach in eigenen Worten zusammenzufassen, verstanden wurde. Dann merkt der Patient oftmals, dass doch nicht alles eindeutig ist. In diesem Fall sollte dieser sich nicht scheuen, noch einmal nachzufragen.

Nach Material und Informationen fragen

  • Die Patienten sollen ebenso um weiteres Material bitten, wenn diese in Ruhe zu Hause noch etwas nachlesen möchten. Wichtig sind auch die Befunde und die Laborberichte.
  • Viele Patienten sind bei Arzt verunsichert und eingeschüchtert. Selbst ansonsten sehr selbstbewusste Personen sagen meistens nichts mehr, damit sie nicht als „schwierig“ gelten.

Wichtig: Die eigene Lebensweise beschreiben

In der Folge erfahren der Arzt oder die Ärztin nichts von der Lebensweise des Betroffenen, sie übersehen dabei vor allem seelische Belastungen und verordnen Behandlungen, die nicht zu der Person passen, die den Arzt nicht versteht. Je nach Erkrankung nehmen 35 bis 50 Prozent der Patienten die verordneten Medikamente nicht ein oder nicht so, wie diese sollten. Dies wurde in Studien festgestellt.

Generell jedoch ist die Angst, Patienten könnten ausufernd sprechen, unbegründet. Studien fanden heraus, dass die Menschen im Durchschnitt beim Arzt 64 Sekunden lang sprechen, wenn diese nicht unterbrochen wurden. Die Ärztinnen und Ärzte staunten, wie viel Hinweise sie durch das Erzählen erhalten hatten.

Ein jedes Medikament bringt nicht nur Nutzen, sondern zugleich Nachteile mit sich. Ein bekanntes Beispiel sind Antibiotika. Diese sind einerseits sehr hilfreich, können daher schwere bakterielle Infektionen sicher verhindern.

Andererseits greifen sie zugleich die nützlichen Bakterien des Darmtraktes an und können Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall verursachen. Einige Patienten entwickeln unter einer solchen Therapie eine allergische Reaktion, andere bekommen Pilzinfektionen. Wer diese zu häufig und unwissend einnimmt, riskiert zugleich Resistenzen. Die Anwendung sollte immer mit dem Arzt besprochen werden.

Fragen sind wesentlich

Viele Patienten fragen sich, was sie tun können, um einer überflüssigen oder sogar schädlichen Behandlung zu entgehen zu können. Im Bemühen um die passende Behandlung sind Fragen beim Arzt immer die beste Medizin. So gibt es in diesem Zusammenhang viele Aspekte, die die Patienten beim nächsten Arztbesuch besprechen sollten, wenn sie ein neues Medikament oder eine neue Therapie vorgeschlagen bekommen.

Worauf sollte beim Gespräch mit Arzt geachtet werden und wie erfolgt die Nachbereitung?

Die Patienten sollten beim Arzt die Krankheitszeichen möglichst genau beschreiben. Wichtig ist dabei, seit wann diese die Beschwerden haben und wie diese sich auswirken. Die Therapieversuche sollten dem Arzt erklärt werden. So sollten die Betroffenen den Arzt über die eigene Behandlung informieren. Dazu nennen diese alle Medikamente, welche zum Zeitpunkt des Gesprächs eingenommen haben, egal ob diese verschreibungspflichtig sind oder nicht.

Dazu gehören auch Vitaminpräparate. Dabei sollten die Patienten im Arztgespräch ehrlich und offen reden. Dazu gehört ebenfalls, dass diese dem Arzt mitteilen, wenn sie eine Behandlung nicht durchführen wollen. Dabei sollten die Patienten dem Arzt die Gefühle mitteilen, die diese mit der Erkrankung und den Beschwerden verbinden. Sie helfen diesem damit, die gesundheitlichen Beschwerden gut nachzuvollziehen.

So sollten sich die Patienten während im Gespräch Notizen über Behandlungsmöglichkeiten und die Diagnose machen. Wenn diese sich lieber ganz auf das Gespräch konzentrieren wollen, können sie gleichzeitig eine vertraute Person zum Arzt mitnehmen, welche sich um die Notizen kümmern kann.

Die Patienten sollten stets Fragen stellen. Wenn diese einen Therapieschritt nicht genau verstehen, ist es wichtig, dass diese direkt beim Arzt nachfragen. Wenn es auch manchmal schwerfällt, sollten sie daran denken, dass es in dem Zusammenhang keine dummen Fragen gibt. Die Patienten haben das Recht darauf, optimal informiert zu sein.

  • Nach dem Gespräch beim Arzt können die Patienten eine Checkliste mit Vor- und Nachteilen aus den neuen Informationen erstellen.

So sollten diese aufschreiben, was sie von der Wahl der Therapiemöglichkeit erwarten und es mit dem Arzt besprechen, ob die Erwartungen realistisch einzuschätzen sind.

Wie schnell die Betroffenen wieder gesund werden, hängt vor allem von ihnen selbst ab. Sie sollten daher den Arzt fragen, was sie allein ganz konkret unternehmen können, um die Gesundheit optimal zu beeinflussen. Vor allem bei vielen chronischen Erkrankungen können die Patienten dazu beitragen, ein weiteres Fortschreiten zu vermeiden oder zu verlangsamen. Hierbei ist die Prävention ist alles.

Oftmals kann es sehr unübersichtlich sein, welche Vorsorgeuntersuchungen und ab welchem Alter zugestanden werden. Der Arzt weiß darüber Bescheid und kann oftmals sagen, welche Krankenkasse welche Leistungen zahlt. Auch hier sollten die Patienten immer fragen.

Gute Ärzte können selbstständig darüber aufklären, aber sie erleichtern die Arbeit, wenn sie von selbst fragen. Die Patienten haben nur einen Arzt und wissen genau, welche Untersuchungen bei ihnen ausgeführt wurden, er hat jedoch hunderte Patienten. In diesem Schritt sollte zugleich über Risiken aufgeklärt werden, welche durch die in der Familie oder die möglichen Lebensumstände bestehen.

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