Demenz & Alzheimer Anzeichen – Warnzeichen & Prävention – Worauf achten?

Kai, Redaktionsleitung

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Hände eines Seniors, der ein Puzzle in Kopfform macht.
© LIGHTFIELD STUDIOS / stock.adobe.com

Demenz ist eine häufig im Alter auftretende psychische Erkrankung, die 50 verschiedene Erscheinungsformen haben kann. Bei allen Formen der Demenz lässt die Leistungsfähigkeit des Gehirns nach.

Die häufigste Form von Demenz ist Alzheimer. Bei Alzheimer sterben Nervenzellen im Gehirn aufgrund von Eiweißablagerungen ab. An zweiter Stelle bei Demenzerkrankungen steht die vaskuläre Demenz, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht wird.

Typische Symptome einer Demenz

Typische Symptome für Demenz sind:

  • Zunehmende Vergesslichkeit
  • Wortfindungsstörungen
  • Orientierungsstörungen
  • Verwirrtheit
  • Abnehmende Konzentration
  • Nächtliche Unruhe

Demenzkranke verlieren mit der Zeit ihre kognitiven Fähigkeiten, wie die Erinnerung, Denken, Lernen und Beurteilen. Auch die Orientierung, die emotionale Fähigkeit und das Sprachvermögen können gestört sein.

Erste Anzeichen einer Demenz sind Wortfindungsstörungen, Orientierungsstörungen und ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis, das sich mit der Zeit immer mehr verringert. Bei Demenzkranken kann sich auch die Persönlichkeit des Betroffenen verändern. Die Störungen können unterschiedlich stark sein. Sie nehmen allerdings mit der Zeit immer mehr zu, bis die geistige Fähigkeit ganz verschwindet.

Krankheitsverlauf der Demenz

Frühes Stadium

Die Demenzerkrankung schreitet schleichend voran. Erste Anzeichen sind Antriebslosigkeit, schnelle Ermüdung, Reizbarkeit, depressive Verstimmungen und Schlafstörungen. Demenzkranke können sich schlecht Neues merken oder sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden. Ihr Urteilsvermögen wird schlechter und sie werden launisch und ziehen sich von anderen zurück.

Mittleres Stadium

Demenzerkrankte können nicht mehr eigenständig leben und brauchen Unterstützung. Ihr Sprechvermögen ist deutlich beeinträchtigt. Ihre Erinnerungen lassen nach. Ihr Tag-Nacht-Rhythmus ist gestört. Die Teilnahmslosigkeit aus dem frühen Stadium ändert sich in Unruhe und Rastlosigkeit. In diesem Stadium fangen die Kranken an herumzuwandern und verirren sich oft.

Spätes Stadium

Eine 24-Stunden Pflege wird notwendig. Die Kranken verlieren die Kontrolle über ihre körperlichen Funktonen. Sie erkennen selbst ihre nächsten Angehörigen nicht mehr. Schließlich werden sie bettlägerig. Ihre Anfälligkeit für eine Lungenentzündung oder Wundgeschwüre wächst.

Häufigkeit von Demenzerkrankungen

Von 65 bis 69 Jahren liegt das Risiko, an Demenz zu erkranken, bei 1,6 Prozent, von 80 bis 84 Jahren bei 15,6 Prozent und bei 90 und mehr Jahren bei 40,9 Prozent.
Bei älteren Menschen steigt also das Risiko, an Demenz zu erkranken. Dabei sind Frauen stärker gefährdet als Männer. Risikofaktoren für eine Demenzerkrankung sind auch Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Diabetes Typ 2, da bei jeder dieser Probleme auch die Durchblutung des Gehirns gefährdet ist.

Was tun bei Verdacht auf Demenz?

Der erste Schritt sollte eine Untersuchung beim Arzt sein. Dieser stellt eine Diagnose und verordnet eine Therapie. Danach sollten rechtliche Fragen wie die Betreuung, eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung geregelt werden.

  • Falls notwendig, kann die Krankenkasse über die Pflege beraten. Leistungen der Pflegekasse sollten beantragt werden.
  • Die Wohnung sollte demenzgerecht eingerichtet werden. Zusätzliche Betreuungsangebote, wie eine Tagespflege oder ein Pflegedienst, sollten in Anspruch genommen werden.

Vorbeugung gegen Demenz

Obwohl es bisher kein Heilmittel gegen Demenz gibt und auch die Ursachen für die Erkrankung noch nicht vollkommen erforscht sind, kann man Demenz mit einem gesunden Lebensstil und der rechtzeitigen Erkennung und Behandlung bestimmter Vorerkrankungen, entgegenwirken und sie sogar verhindern.

Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Demenz

Gesunde Ernährung

Die gesunde Ernährung steht an erster Stelle der Vorbeugungsmaßnahmen gegen Demenz. Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf den Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeiten. Das gilt vor allem bei Vorerkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck, die das Risiko, an Demenz zu erkranken, vergrößern.

  • Die sogenannte mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Obst, hochwertigen Ölen, Vollkornprodukten, Reis, Kartoffeln und Fisch senkt das Risiko für Demenz und Alzheimer.
  • Fertigprodukte, viel Salz, fettreiche Milchprodukte und Zucker sollen vermieden werden. Auch das richtige Verhältnis von mehrfach ungesättigten zu gesättigten Fettsäuren kann der Vorbeugung dienen.

Ungesättigte Fettsäuren, wie sie in Fisch, kaltgepresstem Olivenöl, Brot, Nudeln, Kartoffeln und Reis vorkommen, senkend das LDL-Cholesterin im Blut und senken so das Risiko der Gefäßverkalkung im Gehirn.

Auch Omega-3-Fettsäuren, wie sie in Thunfisch, Makrele und Rotbarsch enthalten sind, fördern die Entwicklung des Gehirns, weil sie Kontakte zwischen den Nervenzellen vermehren. Das Gewicht sollte regelmäßig kontrolliert werden, weil Übergewicht auch ein Risikofaktor für Alzheimer ist.

Körperliche Bewegung

Neben der Ernährung ist regelmäßige körperliche Aktivität eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme. Bewegung hält den ganzen Körper fit. Sie wirkt sich auf die Struktur des Gehirns aus, weil sie u. a. das Wachstumshormon BDNF ausschüttet. Dieses sorgt für die Bildung und Vernetzung neuer Nervenzellen.

  • Außerdem hilft Bewegung, den Bluthochdruck und die Blutzuckerwerte zu senken, das Gewicht zu kontrollieren und Stress zu vermindern.
  • Von Experten werden mindestens 150 Minuten moderater Bewegung wie spazieren gehen, Wandern oder Nordern Walking pro Woche oder 75 Minuten intensiver Sport wie Schwimmen, Laufen oder Radfahren pro Woche empfohlen.

Verzicht auf Rauchen

Rauchen greift Herz und Lungen an und schädigt die Gehirnzellen. Wenn die Lunge geschädigt wird, gelangt weniger Sauerstoff ins Gehirn. Dadurch sterben Hirnzellen, teilweise ganze Zellgruppen ab. Somit ist auch Rauchen ein Faktor, der zu Demenz beitragen kann und Sie sollten darauf verzichten.

Einschränken des Konsums von Alkohol

Regelmäßiger Alkoholkonsum erhöht das Risiko an Demenz zu erkranken erheblich. Es ist hinlänglich bekannt, dass Alkohol die Leber schädigt. Da diese bei der Vergiftung dann nicht mehr ausreichend arbeiten kann, gelangen Schadstoffe ins Blut und schädigen die Nervenzellen.
Sie sollen daher Ihren Alkoholkonsum definitiv einschränken.

Soziale Kontakte für ein aktives Gehirn

  • Es ist sehr wichtig, soziale Kontakte zu pflegen. Sie fördern das Sprachvermögen, das Kurzzeitgedächtnis, die Sinne und das Gefühlszentrum. Durch soziale Kontakte bleiben Sie neugierig, unternehmungslustig und aktiv.
  • Für das Gehirn sind auch Kurse an der Volkshochschule ein gutes Training. Oder engagieren Sie sich sozial. Besuchen Sie kulturelle Angebote in ihrer Umgebung. Besuchen Sie Museen oder Konzerte. All das trägt dazu bei, ihr Gehirn aktiv zu halten und der Demenz vorzubeugen.

Vermeidung von Bluthochdruck

Studien haben gezeigt, dass Bluthochdruck das Demenzrisiko erhöht. Daher sollten Sie Ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren und sich bei erhöhten Werten einer entsprechenden Behandlung unterziehen. Bei einem systolischen Wert, der ständig über 140 mmHg liegt, tritt eine Schädigung der Arterien im Hirn ein. Als Folge treten Hirninfarkte auf und die Gefahr kognitiver Störungen erhöht sich.

Hörverlust ausgleichen

  • Mit zunehmendem Alter wird das Gehör schlechter. Die meisten Menschen weigern sich, ein Hörgerät zu tragen. Das Gehirn wird unterfordert, wenn es weniger akustische Anreize erhält. Daher erhöht auch ein Hörschaden das Risiko, an Demenz zu erkranken.

Das Gehirn aktiv erhalten

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Gehirn ausreichend Anregung erhält und aktiv bleibt. Auch das Gehirn braucht ständiges Training. Durch Musizieren, Tanzen, Puzzeln, Gesellschaftsspiele, Kreuzworträtsel und ähnliches, werden im Gehirn neue Verknüpfungen (Synapsen) zwischen den Hirnellen geschaffen.
Es hilft auch im Alltag die tägliche Routine zu unterbrechen. Eignen Sie sich neues Wissen an und besuchen Sie beispielsweise Sprachkurse der Volkshochschule. Auch Reisen verschafft dem Gehirn neue Eindrücke, die es verarbeiten muss. So bleibt es aktiv und das Risiko von Demenz vermindert sich.

Vorbeugung mit Medikamenten

Mit Medikamenten mit den Wirkstoffen Ginkgo Biloba Extrakt und Acetylsalicylsäure kann eventuell ebenfalls der Demenzerkrankung vorgebeugt werden.

Der Wirkstoff Ginkgo biloba ist ein Antioxidans, das Oxidationsvorgänge verhindert, die beim Abbau von Nervenzellen bei Demenz beteiligt sind.
Medikamente mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure sind dafür bekannt, die Blutgerinnung zu verringern und Mikroinfarkten und Schlaganfällen vorzubeugen, die zum Risiko von vaskulärer Demenz beitragen. Durch die anti-entzündliche Wirkung des Wirkstoffes kann wahrscheinlich auch eine Alzheimer-Demenz hinausgezögert werden.

Fazit: Prävention ist also bei der Entstehung von Demenzerkrankungen sehr wichtig. Die Maßnahmen sollten allerdings auch fortgeführt werden, wenn bereits eine Demenz festgestellt wurde.

Das Fortschreiten der Erkrankung kann hinausgezögert werden, Symptome können gelindert werden und weiteren gesundheitlichen Problemen kann vorgebeugt werden. Setzen Sie vorrangig auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung und auf viel Bewegung und gegen Sie außerdem Ihrem Gehirn die Möglichkeit aktiv und fit zu bleiben. Damit machen Sie einen großen Schritt auf dem Weg, das Risiko, an Demenz zu erkranken, zu minimieren.

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